Kirche & Friedhöfe in Ollendorf
Die Ersterwähnung des Dorfes fällt in das Jahr 1401. Durch das Kloster Wanzka wurden Güter der Familie Wardenburg (1) erworben.
1490 ist das Dorf Oldendorpe im Besitz des Klosters Wanzka. Es ist davon auszugehen, dass eine Aussiedelung älterer Einwohner aus dem Klosterdorf Wanzka stattgefunden hat, daher der Name Oldendorpe (Dorf der Alten) (1) Ein einschneidendes Ereignis für Ollendorf war der 30-jährige Krieg 1618-1648.
Deutschland musste im Dreißigjährigen Krieg beträchtliche, regional sehr unterschiedliche Bevölkerungsverluste hinnehmen. Die Bevölkerung verringerte sich auf gut 60% des Vorkriegsstandes. Am schwersten betroffen war ein Streifen beginnend im Nordosten Deutschlands, in Pommern und Mecklenburg, über Thüringen sowie Teilen Hessens bis zu den kleinräumigen Gebieten im Südwesten. (2) In diesem Streifen lagen die Dörfer des Amtsbereiches Feldberg zu denen auch Grünow, Ollendorf und Bergfeld gehörten.
Es ist davon auszugehen, dass das gesamte Dorf von plündernden Söldnern heimgesucht und stark zerstört wurde. In der Folgezeit zogen immer wieder marodierende Söldner durch die Dörfer.
„Was das ,elende Kriegswesen‘ verschont hatte, raffte die Pest hinweg. Truppen fast aller Länder brandschatzten unser Land: die Kaiserlichen, die Schweden, die Wallensteinschen und die Tyllischen; am schlimmsten die wilden Horden des kaiserlichen Generalissimus Gallas, sie hausten mit unmenschlicher Rohheit.“ (3)
Im 30- jährigen Krieg teilte Ollendorf das Schicksal aller Dörfer in der Nachbarschaft und wurde fast vollständig zerstört. Zerstört wurde auch die Kirche, die nicht wieder aufgebaut wurde. (4)
Es wird vermutet, dass die Kirche gegenüber vom Kasernenteich gestanden hat.
Der Friedhof soll sich zur damaligen Zeit auf dem Kirchgelände befunden haben. Es gibt Belege dafür, dass östlich vom Standort der Kirche ein weiterer Friedhof angelegt wurde, der noch bis in die 1920‑iger genutzt wurde. Es ist zu vermuten, dass dieser Friedhof in der Zeit des 30-jährigen Krieges angelegt wurde. Es liegt nahe, dass infolge des Krieges die Kapazität des Friedhofs nicht für die Aufnahme der vielen Toten ausgereicht hat. (im Nachbarort Grünow ist dieser Umstand belegt).
1921 wurde der jetzige Friedhof angelegt.
Der Pächter der Domäne Ollendorf soll den ersten Gedenkstein auf diesem Friedhof für seinen Sohn Robert Wendland, der 1916 im ersten Welltkrieg gefallen war, errichten lassen haben. (6)
Die Nutzung des heutigen Friedhofes ab ca. 1920 wird auch von Frau Renate Gartz bestätigt, die berichtet hat, das sie die Gräber ihrer Großeltern auf dem Ollendorfer Friedhof gepflegt hat. Ihre Großmutter ist 1928 verstorben.(7)
Der Feldstein, der neben dieser Tafel liegt stammt mit großer Wahrscheinlichkeit von der Kirchruine Ollendorf. Der Stein lag auf dem Grundstück der Familie Witt, auf dem die Kirche gestanden haben soll. Familie Witt hat den Stein freundlicher Weise der Gemeinde zur Verfügung gestellt
(1) Quelle: “Das Bistum Havelberg“, Gottfried Wentz, Walter de Gruyter & Co., Berlin/Leipzig 1933 (Urkunden Wanzka s. S. 297):“[ii]
(2) Quelle: Diercke Weltatlas, Die Welt online entdecken: Westermann entdecke die Welt Bevölkerungsverluste im Dreißigjährigen Krieg
auf Seite 204 Abb. 3 Informationen
(3) Quelle: Walter Karbe (1877-1954) Heimatbuch des Kreises Neustrelitz
(4) Quelle: :“ RÜGER: KUNST- und GESCHICHTSDENKMÄLER MECKLENBURG-STRELITZ, 3 Vol. EA 1925-34
(5) Herr Horst Reppschläger (Ollendorf) berichtete, dass das dem Sohn des Pächters der Domäne Ollendorf, Robert Wendland,
die erste Grabstelle auf dem jetzigen Friedhof in Ollendorf gewidmet war.
(6) Ancestry Suche Robert Wendland
(7) Quelle: Aussage Frau Renate Gartz (Grünow)